2pac Amaru Hector
Roman, 264 Seiten, 12,5 X 20,5, 15,00 Euro, ISBN 3 937738 06 1
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Eine mittelalterliche Wasserburg im Rheinland: Die Firma Telematics, gerade erst von einem japanischen Groß Konzern übernommen, hat zahlreiche Politiker und Wirtschaftsvertreter zu einer Weihnachtsfeier geladen. Pressechefin Norma Tergreve muss miterleben, wie die Festlichkeiten zum Ziel eines terroristischen Anschlags werden. Der charismatische Anführer Hector Pandotero, Kommandant der „Rheinischen Bewegung Tupac Amaru”, nimmt mehrere hundert Geiseln, verschanzt sich auf der uneinnehmbaren Burg und verleiht seinen Forderungen an die Gesellschaft auf ungewöhnliche Weise Nachdruck. Ihm gelingt es, seine Operation als popkulturellen Akt, als eine Art “Terrorismus light” zu inszenieren. Ein beispielloses Medienspektakel läutet das neue Jahr ein.
Der Roman ist nunmehr in das Sortimentdes Verbrecher Verlags übernommen!
Presse:
"Was 2Pac Amarua Hector ausmacht, ist der böse, ironische und zugleich entlarvende Blick auf die Gesellschaft. Die Kameraperspektive hetzt den Leser geradezu von einer grotesken Situation in die nächste..." (Ines Böckelmann, in: Kritische Ausgabe 10 (2006/2007)
"Rheinländische Terroristengroteske... Das terroristische Potenzial des Rheinländers ist lange Zeit unterschätzt worden. (...) Dieses wird sich schlagartig ändern, wenn man erst Rebellenführer Hector und seiner kleinen terroristischen Zelle "2pac Amrau" begegnet..." (TAZ, Berlin, 10.10.2005)
Ein „fantastische(s) Buch ... verschmitzte Analyse unseres Gemeinwesens“, „geist- und humorvolle Satire auf Politik und Protest, auf die Menschlein in ihren kleinen Rollen und die Medien mit ihrer großen Macht...“ (Jens-Uwe Sommerschuh, in: Sächsische Zeitung, 5.7.2005)
"Ein unglaublich vielschichtiges Werk (...) eine der besten satirischen Darstellungen der deutschen Medienlandschaft unserer Tage. (...) Ein ganz großer Roman, sehr musikalisch geschrieben." (Henning Chadde, Radio Flora, Hannover, 14.4.2005)
"Spannend liest sich ... die Polit- und Mediensatire `2Pac Amaru Hector´von Enno Stahl. Hier ist der Ton etwas schnoddrig, und die Erzählhaltung lädt noch mit Ironie auf, was so schon abgefahren ist... Antagonistin und eigentlich Hauptfigur ist die von Selbstzweifeln geplagte, couragierte PR-Angestellte Norma Tergreve, in deren wunderbar gestalteter Perspektive die Lage der Geiseln deutlich wird. Ein groteskes Spiel um Macht und Ohnmacht, um die Gunst der Multiplikatoren und der Zuschauer-Bevölkerung ... ein ambivalentes, vertracktes Feld: Was halten wir für wirklich? Was für möglich? Und wie stehen wir dazu? .... Finden wir so einen Hector eigentlich bescheuert oder doch irgendwie gut?" (Rainer Stolz, in: TIP, Berlin, Nr. 5, 2005)
"Stahl ... begnügt sich nicht mit einer Gegenüberstellung von Gut und Böse, verwischt auch nicht einfach nur die Grenzen zwischen brutalem Terrorismus und den perfiden Machenschaften der konzerninternen Führungselite, die die Belegschaft von Telematics auf die Straße setzen will, sondern führt die gesellschaftlichen Strukturen, in denen beide leben ad absurdem. [...] Auch das macht `2PAC AMARU HECTOR´zu einem lesenswerten Buch: diese einschnürende Nähe zur aktuellen Realität. Stahl hat nicht nur gut recherchiert für seine Fiktion ... , er hat das in einer schnellen, unterhaltenden zuweilen witzigen Sprache getan ..., die ihren Gegenstand ins Herz trifft und den Leser in die immer wieder überraschende Situation bringt, abends das Buch nicht weg legen zu können und sich selbst zu flüstern zu müssen: Gut, noch ein Kapitel, aber dann mach ich das Licht wirklich aus!" (Guy Helminger, in: Buchbeilage zum Luxembuger Tagblatt, 28.01.2005)
"...was als handfester Thriller beginnt, verfestigt sich nach und nach zur Groteske. Stahl inszeniert ein Medienspektakel, das soweit von der Realität gar nicht entfernt ist. Er tut dies nicht moralingetränkt, sondern sachlich, indem seine Fiktion sehr nach an der Realiltät bleibt... kurzweilig und spannend" (Wolfgang Delseit in: Der Literat, Nr. 1/2, 2005)
"...Enno Stahl legt mit 2Pac Amaru Hector einen literarischen Bastard aus Thrillerelementen und politischer Satire vor, der die Terrorismusfantasien der 68er sentimental ironisiert. Hier wird gegen alles zu Felde gezogen, was unsere Welt in diesen Tagen so ungemütlich macht. Globalisierung, Arbeitslosigkeit und Terrorismus, in einem Rundumschlag verarbeitet Enno Stahl Themen und Motive zu einer köstlichen Parodie auf die allgemeine Orientierungslosigkeit. ...ein überbordender Spaß" (Thomas Linden, in: Kölnische Rundschau, 29.12.2004)
"Stahl .... setzt in seinem Polit-Thriller zu einem bitterbösen medienkritischen Rundumschlag an Die Posse mündet - wie kaum anders zu erwarten - in einem blutigen Fiasko. Das Bedrückende an dieser Fiktion ist ihre Nähe zur Wirklichkeit." (Emmanuel van Stein in: Kölner Stadt-Anzeiger, 11./12. Dezember 2004)
"...eine rasante bundesdeutsche Gesellschafts- & Medienfarce, eine anspielungsreiche & mitreißend erzählte Terroristengroteske, angesiedelt im Dreiländereck zwischen Big Brother, dem Gladbecker Geiseldrama von 1988 & Wolfgang Menges Das Millionenspiel." (satt.org)
"Mit analytischer Sachlichkeit beschreibt Stahl eine Situation, die sich politisch verselbständigt in den Weiten der öffentlichen Meinung." (Weltexpress)
Enno Stahl “...verhandelt einen Terroranschlag im Rheinland, um über Medien und Politik in Deutschland nachzudenken. Dazu drei Fragen: Muß Literatur heute nah an der Wirklichkeit sein? »Besser wäre es«. Ist der Rheinländer gemütlich oder terroristisch? »Der Rheinländer kann verdammt ungemütlich werden, wenn die gesellschaftlichen Zustände sich zuspitzen.« Ist der neue Roman Thriller oder Satire? »Der Roman ist dramaturgisch wie ein Thriller gebaut, relativiert durch die Dokumentation von Medienprozessen, die in Bereiche fortgesponnen werden, die speziell Privatsender und Boulevardpresse noch weit von sich weisen würden.« (Auszug aus einem Interview zum Buch, in: junge welt, 18.10.2003)
Leseprobe:
- FEUER!!!” Eine Stimme im Nebel. Schüsse knallen, die wenigen Vögel verstummen. Zunächst nichts weiter, Stille, rote Sonne im Dampfbad, dann Motorengeräusch, ein tiefes Brummen, das aus dem Boden selbst zu dringen scheint. Gestalten stechen aus dem Dunst, vielleicht 15, 16 Personen. Man erkennt nicht viel, nur ihre Silhouetten. Und dass sie Kampfkleidung tragen, Gewehre.
Hinterher rumpelt ein gepanzerter Laster, auf der Ladefläche ein drahtiger Bursche, auch er in Camouflage, darüber eine blaue Barbour-Jacke. Ein längliches Jungengesicht. Widerspenstige Strähnen lugen unterm schwarzen Barett hervor, er fegt sie mit hektischen Strichen aus der Stirn, beobachtet die Bewaffneten, die in loser Reihe vorgehen....
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